BILDSCHIRMZEIT
Bessere Bildschirmzeit beginnt in den Ferien
In den Ferien wird der Alltag langsamer. Die Morgen sind ruhiger, Nachmittage laufen nicht nach Plan, und zwischendurch greifen Kinder ganz selbstverständlich zum Handy oder Tablet. Genau darin liegt eine Chance. Nicht für neue Regeln oder große Vorsätze, sondern für kleine Veränderungen, die mehr Ruhe in den Alltag bringen und auch nach den Ferien noch funktionieren.

In den Ferien verändert sich der Umgang mit Bildschirmen
Mit dem Beginn der Schulferien fallen viele feste Abläufe weg. Tage beginnen später, Nachmittage ziehen sich, Abende sind länger. Bildschirme füllen diese Zeit oft ganz automatisch. Ein Video hier, ein Spiel dort, nichts Dramatisches. Und doch summiert es sich.
Viele Eltern merken das nach ein paar Tagen. Die Bildschirmzeit ist gestiegen, Diskussionen nehmen zu, und gleichzeitig fehlt die Energie, ständig einzugreifen. Das ist kein Zeichen von Nachlässigkeit oder gar Versagen. Es ist eine direkte Folge davon, dass Struktur fehlt.
Wenn der Alltag langsamer wird, übernehmen Bildschirme oft Aufgaben, die sonst Routinen übernehmen. Sie überbrücken Pausen, helfen gegen Langeweile und halten den Tag zusammen. Genau deshalb sind die Ferien kein schlechter Zeitpunkt für Veränderungen. Im Gegenteil. Ohne Schulstress und Zeitdruck lassen sich neue Abläufe leichter ausprobieren, ohne dass sie sich wie zusätzliche Belastung anfühlen.
Warum digitale Gewohnheiten oft nicht halten
Viele digitale Regeln scheitern nicht, weil Eltern oder Kinder sich nicht genug bemühen. Sie scheitern, weil sie auf Willenskraft setzen. Kinder sollen im richtigen Moment aufhören, obwohl Apps und Spiele genau darauf ausgelegt sind, sie möglichst lange zu beschäftigen. Das fühlt sich für Kinder frustrierend an. Und für Eltern genauso.
Dauerhafte Gewohnheiten entstehen nicht durch mehr Kontrolle. Sie entstehen durch Abläufe, die sich wiederholen und vorhersehbar sind. Ein klarer Auslöser, eine einfache Handlung und ein Ergebnis, das sich gut anfühlt.
Zum Beispiel kann der Start der Abendroutine das Signal sein. Die Geräte werden gemeinsam an einem festen Ladeplatz außerhalb des Schlafzimmers abgelegt. Das Ergebnis sind ruhigere Abende, weniger Diskussionen und oft auch besserer Schlaf.
Kinder kommen mit solchen Routinen gut zurecht, solange sie verlässlich bleiben. Nicht strenger, sondern vorhersehbar. Deshalb haben Routinen, die in ruhigeren Phasen entstehen, bessere Chancen, langfristig zu bleiben.
Ein paar entscheidende Momente reichen aus
Es braucht keinen komplett neuen Medienplan. Oft reicht es, sich ein oder zwei Stellen im Tagesablauf anzuschauen. Der Morgen ist eine davon. Bleiben Bildschirme bis zum Frühstück außen vor, beginnt der Tag für viele Kinder entspannter. Auch der Abend spielt eine große Rolle. Wenn Bildschirme rechtzeitig zur Seite gelegt werden, kehrt leichter Ruhe ein.
Viele Eltern denken, dafür müsse sich der ganze Alltag ändern. In der Praxis reicht oft eine kleine Verschiebung. Ein klarer Start in den Tag, ein bewusster Abschluss am Abend. Werden diese Momente durch feste Abläufe unterstützt, entstehen weniger Diskussionen und mehr Verlässlichkeit. Die Zeitpläne von Ohana können dabei helfen, diese Struktur im Hintergrund umzusetzen, ohne dass du ständig eingreifen musst.
Kleine Veränderungen machen den Unterschied
Kinder entscheiden sich nicht jedes Mal bewusst für den Bildschirm. Er ist oft einfach die attraktivste Option im Raum. Schnell verfügbar, sofort belohnend, schwer zu ignorieren. Kleine Anpassungen im Umfeld können helfen, diesen Automatismus zu unterbrechen.
Ein Spiel nicht direkt auf dem Startbildschirm zu haben, schafft Abstand. Autoplay auszuschalten verhindert, dass Videos einfach weiterlaufen. Und wenn Benachrichtigungen zu bestimmten Zeiten stumm sind, fühlt sich der Alltag insgesamt ruhiger an.
Diese Veränderungen nehmen nichts weg. Sie schaffen Raum. Raum dafür, dass Kinder selbst entscheiden können, statt automatisch zu reagieren. Viele Kinder verstehen diesen Ansatz gut, wenn klar ist, dass es nicht um Verbote geht, sondern um einen entspannteren Alltag. Smart App Check von Ohana unterstützt genau dabei, Apps besser einzuordnen, bevor sie Teil der täglichen Routine werden.
Eine Gewohnheit ausprobieren statt alles ändern
Regeln stoßen bei Kindern schnell auf Widerstand. Kleine Versuche dagegen fühlen sich machbar an. Zwei Tage etwas auszuprobieren ist etwas anderes, als eine neue Regel einzuführen.
Vielleicht ladet ihr die Geräte testweise außerhalb der Schlafzimmer. Oder ihr legt nach dem Mittagessen eine bildschirmfreie Zeit fest und schaut, wie sich der Nachmittag entwickelt. Manchmal reicht es auch, Bildschirme morgens etwas später oder abends etwas früher wegzulegen.
Fühlt sich der Alltag dadurch ruhiger an, bleibt ihr dabei. Wenn nicht, passt ihr es an. Es geht nicht um die perfekte Lösung, sondern um eine, die zu eurer Familie passt.
Die Ruhe mit ins neue Jahr nehmen
Schon eine kleine Veränderung in den Ferien kann den Start ins neue Jahr erleichtern. Beständigkeit ist wichtiger als große Vorsätze. Vorhersehbare Abläufe helfen mehr als strenge Regeln. Und Gewohnheiten, die in ruhigen Wochen entstehen, fühlen sich natürlicher an und bleiben oft länger bestehen.
Digitale Balance entsteht nicht durch Kontrolle. Sie entsteht, wenn Familien Erwartungen teilen und Routinen finden, die allen guttun.
Die Ferien gehen vorbei. Die Gewohnheiten, die ihr euch jetzt aufbaut, können bleiben.